Ruster R seit 1524 – Herkunftszeichen seit 500 Jahren
Ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung der Reben in Rust sind die Winterniederschläge und von diesem Gesichtspunkt stand das Jahr bis Ende März unter keinem guten Stern. Ungewohnter Weise bekamen wir aber in den Monaten April und Mai ca. 165 mm Niederschlag (165l/m²) und auch in weiterer Folge war die Wasserversorgung sehr gut. Eine späte Blüte lies schon früh auf einen späteren Lesetermin schließen. Gesunde Reben brauchen sorgfältige Laubarbeit, Pflanzenschutz und Bodenmanagement – wobei die Weinbauern auf das verstärkte Risiko von Extremregenereignissen Bedacht nehmen müssen und das früher gewohnte „Offenhalten“ des Bodens immer stärker zu hinterfragen ist. Mitte September wurde mit der Ernte begonnen. Wer alles richtig gemacht hat konnte sehr aromaintensive, physiologisch reife, gesunde Weissweintrauben mit im Vergleich zu den letzten Jahren um zirka 1 KMW niedrigeren Mostgewichten ernten. Freuen sie sich auf duftige, leichte Weissweine mit einer pikanten Säure. Durch den anhaltenden sommerlichen Herbst gelangten die Rotweintrauben zu Topreife. Es lagern wieder tiefdunkle, körpereiche Weine in den Fässern. Regen im Oktober und November gab der Edelfäule die Möglichkeit sich auf den Trauben zu entwickeln. Am 4. Dezember konnten wir bei -8 Grad Eiswein (32 KMW) aus den Sorten Weissburgunder, Frumint und Riesling ernten. Am 5. und 21. Dezember wurde von den Sorten Weissburgunder und Furmint Ruster Ausbruch (34 KMW) geerntet.
Das Jahr 2024 gibt uns die Möglichkeit stolz auf die lange historische Weinbautradition unserer Stadt hinzuweisen. Vor 500 Jahren im Jahre 1524 wurde den Rustern von Königin Maria von Ungarn das Recht verliehen ihre Fässer mit einem R zu versehen. Eine wichtige Herkunftskennzeichnung – in der heutigen Sprache führte das zu einer „Erleichterung des Warenverkehrs“ . Königin Maria von Ungarn war ja Habsburgerin seit 1518 nach dem Tod von Graf Peter von Bösing gehörte Rust zu Ihrer Herrschaft , sie war daher daran interessiert, dass die Wirtschaft in ihren Besitzungen gedeiht. Diese Nähe zum Hause Habsburg und damit verbundene Privilegien wussten die Ruster lange gut zu nutzen.